Städtetrip
- Lisa
- 28. Juni 2019
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 7. Aug. 2020

Juni 2019
Im Juni waren wir für 4 Tage in Rom und es war so ganz anders, als ich es mir vorgestellt habe. Rom ist wunderschön, gar keine Frage. Die Stadt hat so schöne Ecken, tolle Restaurants, Sehenswürdigkeiten und geschichtsträchtige Orte, ist aber leider auch total überlaufen. Gut, wir waren auch im Sommer da.
Wo viele Menschen sind, da wird auch viel Müll produziert und dieser liegt meist nicht nur in der Tonne. Unzählige Straßenhändler, die alle 100 m Wasser in Plastikflaschen verkaufen, tragen ihren Teil dazu bei und ich verstehe absolut nicht, warum Touristen sie dabei unterstützen. In Rom sind Leitungs- und Brunnenwasser unbedenklich. Nehmt euch eine Trinkflasche mit und füllt diese an einem der vielen Brunnen an Straßen oder in einem Park auf. An der spanischen Treppe zum Beispiel. Ist das Wasser aus einem "Nasoni" nicht geeignet, ist dieser Brunnen mit einem entsprechenden Hinweis versehen. Ihr schützt die Umwelt und es kostet euch keinen einzigen Cent.
Euren Geldbeutel, die Umwelt und die Nerven könnt ihr außerdem schonen, indem ihr Rom ganz einfach zu Fuß erkundet. Unser Hotel, das Ecohotel Rom, bot einen Shuttle Service an, der die Gäste sammelt und sie an bestimmten Punkten aussteigen lässt.

Wir haben unsere Erkundungstour im Vorfeld geplant, haben gefrühstückt, sind über den Tiber zu einem der Punkte mitgefahren und dann begann ein sehr heißer Tag in Rom.
First Stop: Engelsburg. Ursprünglich ein Mausoleum, dann als Burg genutzt und seit 1906 ein Museum. Geht's eigentlich nur mir so, oder fühlt ihr euch von großen Statuen regelrecht beobachtet?

Über den Piazza Navona ging es zum Pantheon. Das Pantheon wurde vermutlich als Tempel für alle Götter gebaut. Die Öffnung in der Mitte symbolisiert die Sonne, die Kuppel den Himmel. Es wurde dann zur Kirche umfunktioniert. Während des Gottesdienstes ist Touristen der Zutritt untersagt. Diese finden an Sonn- und Feiertagen um 10:30 Uhr und 16:30 Uhr und an Samstagen um 17:00 Uhr statt. Der Eintritt ist (Stand 2019) kostenlos.

Nächster Halt: Fontana di Trevi/ Trevi-Brunnen. Wenn mich jemand fragt, warum ich nach Rom wollte, dann war meine Antwort: Trevi-Brunnen. Ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr, woher die Begeisterung für dieses Bauwerk kommt, aber es war beeindruckend! Etwas ernüchternd war natürlich die Tatsache, dass der Trevi-Brunnen ungefähr zwanzigmal überlaufender ist als jede andere Sehenswürdigkeit in Rom und es war traurig zu sehen, wie die Leute nur ihr Foto gemacht und dann einfach wieder gegangen sind. Klar, schöne Fotos sind total tolle Erinnerungen, aber sollte man den Moment nicht auch einfach mal genießen? Nehmt euch auf jeden Fall mindestens eine Münze mit und werft sie über die rechte Schulter in den Brunnen. Es soll Glück bringen und ihr kehrt nach Rom zurück. Zwei Münzen und ihr verliebt euch in einen Italiener/ eine Italienerin. ;)

Vom Trevi-Brunnen ging es weiter zur spanischen Treppe, welche ich dann ehrlich gesagt noch interessanter fand. Und ja- wir haben auch noch auf der Treppe gesessen. Ich kann den Unmut der Italiener aber durchaus verstehen, denn wie so oft, können sich viele Menschen einfach nicht benehmen. Wir haben ein Foto gemacht, die Aussicht genossen und den Weg zur Trinità dei Monti einfach auf uns wirken lassen. Mal abgesehen von den typischen Touris ohne jeglichen Respekt, haben wir aber auch viele nette Menschen erlebt, die doch tatsächlich noch an Kultur und Geschichte interessiert sind. Und dieser Eindruck überwiegte.
Die spanische Treppe am Piazza di Spagna ist in drei Teile aufgeteilt. Dreiteiliger Aufgang, erste und zweite Terrasse. Diese Aufteilung soll die Heilige Dreifaltigkeit der Kirche symbolisieren. Sie hat 136 Stufen, perfektes Workout also. Und wer eher weniger Lust auf noch mehr Fußaktivität hat, der geht einfach shoppen. Das Luxus-Einkaufsviertel rund um den Platz bietet auch einen Sephora.
Nach einer kleinen Stärkung ging es vorbei am Forum Romanum zum Kolosseum. Ich glaube, übers Kolosseum muss man nicht viel sagen. So ziemlich jeder kennt es. Der Weg dorthin ist fast schöner als das Kolosseum selbst.

Und wo wir schon beim Thema Stärkung und damit Essen sind: ich kann in Deutschland höchstwahrscheinlich nie wieder zum Italiener gehen! Das Essen & der Wein waren so unfassbar gut! Wir waren beinahe jeden Abend im Stadtteil Trastevere, welcher als ursprüngliches und authentischstes Viertels Rom gilt, essen. Restaurants und Bars reihen sich aneinander und man kann die Abende bei guter Musik und gutem Essen wunderbar ausklingen lassen. Was mir als erstes auffiel, war das stark bewaffnete Militär in allen Gassen. Ich habe mich richtig sicher gefühlt, auch wenn manche es vielleicht anders sehen oder sich davon eingeschränkt fühlen.
Ich bin in Deutschland ständig auf der Suche nach der besten Pasta al Salmone und war bisher immer total enttäuscht, wenn die Bedienung mit meinem Teller zu mir kam. Am vorletzten Abend waren wir in der Nähe unseres Hotels essen, ein eher unscheinbares Restaurant inmitten eines Wohngebietes, dennoch sehr beliebt: Ristorante Giardino d'Abruzzo. Ich war um ehrlich zu sein total genervt, weil Urlaub mit meinem Mann manchmal nicht so einfach ist, aber mit diesem Restaurant und der weltbesten Pasta al Salmone konnte er wieder Pluspunkte sammeln. Ohne ihn wäre ich auch meistens total verloren, denn mein Orientierungssinn gleicht dem einer Schnecke. Trotzdem traue ich ihm nicht, wenn er "das ist nicht weit" sagt. Nicht weit heißt in seiner Sprache: wir überqueren zwei Flüsse, müssen über einen Berg klettern, fünf verschiedene Busse nehmen und 20 km laufen. Natürlich wurden so bestimmt auch wunderbare Orte entdeckt und man soll ja immer positiv denken, aber nicht nach einem ganzen Tag laufen in Rom. Euer Schuhwerk sollte also dementsprechend ausfallen. Lieber praktisch als schön. Ein Motto, was sich immer wieder bewährt und ist die Tasche groß genug, passen eventuell auch noch schöne Schuhe für Fotos hinein.
Am letzten Tag besuchten wir dann noch den Vatikan. Auch hierzu sind nicht viele Infos nötig, denke ich. Für den Besuch rate ich euch, früh aufzustehen und zeitig dort zu sein, denn wenn ihr den Petersdom besichtigen wollt - viel Spaß beim Anstehen. Die Schlange, als wir gingen, reihte sich um den gesamten Petersplatz. Bitte beachtet auch, euch entsprechend zu kleiden. Dieser Grundsatz gilt für so ziemlich alle kirchlichen Sehenswürdigkeiten, nicht nur in Rom. Die Schultern bedecken ist Pflicht und eigentlich auch die Knie.

Mein Fazit zu Rom: Man sollte Rom auf jeden Fall gesehen haben und ein kurzer Städtetrip reicht dafür vollkommen aus. Wer nicht auf Massentourismus steht, der sollte nicht unbedingt im Sommer fliegen. Für längere Aufenthalte empfiehlt es sich, auch Ausflüge außerhalb Roms zu planen. Wir haben auf jeden Fall vor Italien weiter zu erkunden, dann jedoch andere Gegenden.
Und hier noch ein paar Eindrücke:
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